Newsletter 2.2.2022


Drehpunkt Leben
DL-2022-01-31-DL-Newsletter-Text-Etwas-Physik-F.pptx
Liebe Leserinnen und Leser,
manchmal habe ich schon lange eine Idee, was ich in dem nächsten Newsletter schreiben will. Doch dann kommt ein Thema auf, im Einzel oder in einer Gruppe, das plötzlich so dominant wird, dass ich es unbedingt in den Newsletter bringen möchte.
Diesmal möchte ich Euch ein wenig Physik zumuten, weil ein paar Regeln aus der körperlichen Welt auch in unserer geistigen Welt gelten. (Erlaubt mir die Anmerkung: Versuche, unser geistiges Geschehen ausschließlich auf physikalische, chemische Gesetze zurückzuführen sind bisher kläglich gescheitert). Daher die Einschränkung: ein paar. Zu der Formel oben, komme ich gleich noch, noch nicht verzweifeln!
Ich beginne mal mit einem Satz, den ich oft so, oder in Varianten höre:
„Ich möchte etwas verändern in meinem Leben, aber ich kann mich nicht so wirklich aufraffen.“
Meisten antworte ich darauf: „Wenn Sie das so sagen, haben Sie schon 50% der Aufgabe bewältigt, weil Ihnen bewusst geworden ist, dass Sie etwas verändern müssen und auch wollen“.
Die Tatsache, dass jemand zu mir in die Therapie kommt, einer Gruppe beitritt oder auch nur mit mir – als Therapeut – schreibt und telefoniert, ist ja schon ein deutliches Aufraffen und ein „in die Veränderung kommen“. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu all den vielen, die noch kein Verständnis von der Notwendigkeit zur Veränderung haben oder nicht einmal mehr die Kraft haben, um Hilfe anzufragen.
Wenn zum Beispiel ein „Burnout – Ausgebrannt sein“ weit genug fortgeschritten ist, wenn auch nicht das kleinste bisschen Glut mehr da ist, dann ist der Ofen erstmal aus. Da kann man blasen, wie man will, da entfacht sich so einfach nichts mehr.
Aber zurück: Eine Klientin, ein Klient hat noch die Energie, um Hilfe anzufragen, weiß um die Notwendigkeit zur Veränderung, aber: „… ich kann mich nicht so wirklich aufraffen.“
„Was ist da los? Was könnte man tun?“
Jetzt möchte ich zur Verdeutlichung die Physik ins Spiel bringen und hoffe darauf, dass Sie Analogien zu ihrem eigenen täglichen Leben selber finden.
Vielleicht erinnert Ihr Euch: „Wenn auf einen Körper keine Kraft einwirkt, behält er seinen Bewegungszustand bei.“
In einem Bild zu sprechen, wenn im Weltall ein Stein mit 1000 km/s in Richtung Sonne fliegt und man ihn Ruhe lässt, wird er irgendwann unweigerlich in die Sonne stürzen. Will man das verhindern, muss man ihn ablenken, umlenken oder stoppen; und das geht nur mit Krafteinwirkung. In der Formel oben ist die Kraft durch den Buchstaben F dargestellt, das kommt aus dem englischen „Force = Kraft“. Nun sagt die Formel, dass die Kraft umso größer ist, je größer die Masse ist.
Das ist auch leicht verständlich, versuchen Sie mal mit einem Tischtennisball eine Scheibe einzuwerfen, da braucht es einen Stein, weil ein Stein viel mehr Masse hat. Mit einer 10kg Eisenkugel ist das noch einfacher.
Übertragen wir das mal auf unsere Lebenssituation. Wenn wir etwas ändern wollen, brauchen wir eine Kraft, die in unserem Leben wirksam wird, sonst geht bestenfalls alles weiter, wie es ist, so wie der Stein weiter in Richtung Sonne fliegt. Die Frage ist, wieviel Kraft wird zur Veränderung benötigt und was habe ich zur Verfügung?
Wenn ich eine dicke Scheibe einschlagen muss und habe nur einen Tennisball, dann habe ich schlechte Karten, dann kann ich nur etwas tun, wofür der Tennisball nutzt oder ich muss mich bemühen, einen Stein zu besorgen. Das könnte heißen, erstmal Kraft sammeln, bevor es in Aktion geht.
Nun gibt es in der Formal noch das a, das steht für acceleration = Beschleunigung. Das bedeutet, dass die Kraft umso größer ist, je schneller (für die Spezialisten und alle, die es ganz genau nehmen ist „je beschleunigter“ natürlich richtig) eine Masse in Bewegung ist.
Eine kleine Gewehrkugel ist nur unwesentlich schwerer, als ein Tennisball, jedoch so schnell, dass sie Kraft genug hat, eine Scheibe zu zerschlagen. Ich möchte aber diesen Aspekt hier nicht weiter verfolgen, sondern auf den Pfeil über dem F eingehen.
Dieser Pfeil bedeutet, dass die Kraft eine „gerichtete“ Größe ist, sie wirkt in eine bestimmte Richtung. Wenn ich den Stein gegen die Tür werfe, kann ich das Fenster nicht zerstören. Es kommt also nicht nur auf die reine Stärke der Kraft an, sondern auch auf die Richtung.
„Ich möchte etwas verändern in meinem Leben, aber ich kann mich nicht so wirklich aufraffen.“
Wenn ich so etwas sagen kann, sehe ich zwar einen Handlungsbedarf, es könnte aber sein, dass ich nicht weiß, was ich verändern soll oder kann. Es fehlt mit die Richtung. Soll ich am Berufsleben etwas ändern? An meiner Beziehung? An meiner Ernährung? An meinen Werten? Wohin setze ich meine Kraft ein? Wenn das nicht klar ist, kann ich mich nicht aufraffen.
Vielleicht ist aber auch nicht genügend Kraft da für das, was ich vorhabe. Ich will meinen Beruf verändern, kündigen, etwas anderes machen, aber ich habe Zweifel, Bedenken und Angst und das ganze scheint mir ein unbezwingbarer Berg. Ich nehme wahr, dass ich diese Scheibe nicht mit meinem Tennisball einwerfen kann.
„Was ist da los? Was könnte man tun?“
Genau hier greift die geübte Achtsamkeit.
Es geht erstmal darum, zu erforschen, was denn eigentlich das Problem ist oder die Probleme sind. Das ist fast nie so ganz klar, meistens nur Spekulation.
Es geht darum, zu erforschen, was veränderbar wäre, was läge grundsätzlich ich meiner Macht, es geht um eine „Richtungsfindung“!
Es geht darum, zu erforschen, wieviel Kraft habe ich im Moment zur Verfügung und wozu reicht sie aus.
Wenn ich zu einem Ergebnis gekommen bin, oft mit Unterstützung anderer, dann kann ich eventuell sinnvoll die Kraft einsetzen, die, die ich im Moment habe und in der richtigen Richtung. Dann komme ich ins heilsame Handeln.
Alles andere ist blinder Aktivismus, der nur gelegentlich und nur zufällig zum Erfolg führt.
Wenn ich mir nun bewusst werde, dass ich nur eine beschränkte Kraft zur Verfügung habe und damit die großen, notwendigen Veränderungen jetzt nicht angehen kann, dann ist mir auch vielleicht bewusst, warum ich mich nicht so richtig aufraffen kann. Ich kann nicht, weil es einen guten Grund hat.
Dieses Wissen ist eine gute Basis, die vorhandene Kraft entweder weise einzusetzen, für angemessen große Probleme und in der richtigen Richtung oder geduldig an der Vermehrung der Kraft zu arbeiten, bis sie ausreicht, die gewünschten größeren Veränderung anzugehen.
Dabei vermeide ich den Frust zu scheitern, weil ich unsinniger Weise meine Kraft in „Nicht-machbarem“ vergeude.
In unseren Kursen begleiten wir Sie gerne.
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Die Veranstaltungen im Februar 2022:

Therapeutische Einzel- / Paar- / Gruppenarbeit

Gestalttherapeutische Einzelberatung: Mit interessierter Aufmerksamkeit unterstütze ich bei Themen, die bei Ihnen gerade im Vordergrund stehen und Sie möglicherweise an einem entspannteren Leben hindern. (Therapeut: Alfred Spill)
Systemische Einzelberatung: Wir unterstützen Erkenntnis und Veränderung bei schwierigen Themen, die im Zusammenhang mit Beziehungen im familiären oder beruflichen Umfeld stehen. (Beratung je nach Verfügbarkeit und Thema: Alfred Spill, Inge Baum, Yvonne Kunz)
Gestalttherapeutische Paarberatung: Mit respektvoller Neutralität unterstütze ich Sie bei Konflikten in den verschiedenen Phasen Ihrer Beziehung und begleite Sie bei Veränderungen. (Therapeut: Alfred Spill)
Gestalttherapeutische Gruppe: Im vertrauten Miteinander unterstützt die geleitete Gruppe durch gemeinsame gestalttherapeutische Experimente und offenen Erfahrungsaustausch Bewältigung und mögliche Veränderungen der Lebenssituation. (Therapeut: Alfred Spill)
Systemische Aufstellungen: Im vertrauten Miteinander unterstützen wir durch systemische Aufstellungen in einer Gruppe einen offenen Erfahrungsaustausch und mögliche Veränderungen der Lebenssituation. (Leitung je nach Verfügbarkeit: Alfred Spill, Inge Baum, Yvonne Kunz)
Unverbindliche Kontaktaufnahme: dr.alfred.spill@gmail.com oder 0171 5666 705…Termine sind kurzfristig verfügbar. Die Abrechnung erfolgt privat mit monatlicher Rechnung zum jeweils vereinbarten Stundensatz. Keine Abrechnung über Krankenkasse.

Vipassana Erkenntnismediation am Sonntag Morgen

(9-10 Uhr)

Bei der Vipassana Meditation geht es in der Essenz darum, sich Schritt für Schritt in die Beobachtung von Körper, Gefühlen und denkendem Geist zu begeben. Still zu werden und wach für das, was gerade in mir los ist. Beobachten und wahrnehmen, ohne zu bewerten.
Die gesamte Veranstaltung erfolgt im Schweigen ohne Anleitung. TeilnehmerInnen müssen in Meditation geübt sein und 25 Minuten gut sitzen können.
(Leitung: Alfred Spill)
22ASp-VE-09S am 13.2.2022 – Vipassana Meditation für Geübte

MBSR – 8 Wochen Kurs – Frühjahr 2022

Was ist MBSR?
Das Übungsprogramm “Mindfulness-Based Stress Reduction” , abgekürzt MBSR, heißt in deutscher Übersetzung “Stressbewältigung durch die Übung der Achtsamkeit
Es wurde in den USA von Prof. Jon Kabat-Zinn und seinen Mitarbeitern entworfen und wurde seitdem an Kliniken und Gesundheitszentren auf der ganzen Welt erprobt und weiterentwickelt.
Es beinhaltet bewährte meditative Übungen in Ruhe und Bewegung für eine verbesserte Wahrnehmung von Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen.
MBSR bietet praktische Übungen für den Umgang mit Stress, schmerzhaften Emotionen, körperlichen Schmerzen und schwierigen Kommunikationssituationen.
Der 8-Wochen MBSR Kurs
Das MBSR Kurs ist bewusst auf 8 Wochen angelegt, um genügend Übungszeitraum zu schaffen für angeleitete Meditationen in Ruhe (Sitzen und Liegen) und in Bewegung (meditatives Yoga).
Das in den gemeinsamen Stunden Erlernte wird von den Teilnehmern im beruflichen und privaten Alltag integriert und geübt. Dabei helfen Hausaufgaben und Übungsmaterialien.
Der Kursaufbau:
  • Ein individuelles Vorgespräch (kostenfrei), erst danach ist eine Kursteilnahme möglich
  • Acht wöchentliche Gruppentreffen von 2,5 Stunden Dauer in 8 aufeinanderfolgenden Wochen
  • Ein Übungstag (Samstag) nach 6 Wochen von 7 Stunden Dauer, einschließlich eines gemeinsamen Essens (oder Mahlzeit)
  • Tägliche persönliche Übungen von ca. 45 Minuten zu Hause (an 6 Tagen pro Woche)
  • Ein individuelles Nachgespräch
22ASp-MBSR-15 – ab dem 14.2.2022 Stressreduktion durch Achtsamkeit

QiGong

Der chinesische Weg zu Gesundheit, Ausgeglichenheit und Vitalität. Qigong zählt zu den ältesten Heil- und Vorbeugungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es handelt sich um leicht erlernbare und doch sehr wirkungsvolle Körper- Übungen mit dem Ziel, den Fluss des Qi (=Lebenskraft, Lebensenergie) durch den Körper zu ermöglichen.
QiGong für Anfänger: Der Kurs für Anfänger mit 10 Terminen ist in Planung. (Leitung: Annette Burkhardt)
QiGong für Fortgeschrittene: Der Kurs für Fortgeschrittene mit 10 Terminen ist in Planung. (Leitung: Annette Burkhardt)
QiGong Meditativ: Der Kurs mit leichten Qigong-Übungen, Eigenmassage-, Zentrierung – und Atemübungen, Meditation, auch mit Unterstützung von Klangschalen. Der Kurs mit 4 Terminen ist in Planung. (Leitung: Annette Burkhardt)
QiGong Workshop: Kleine Auszeit – Große Wirkung, Qigong und das Lösen von Blockaden
Stärken der inneren Mitte, Loslassen, in die eigene Mitte zurückkehren, tief entspannen und
neue, innere Kräfte aktivieren
22AnB-QI-W4 am 18.2.2022 – QiGong-Workshop – Kleine Auszeit

Monatlicher Achtsamkeitsabend

Angeleitete Meditation und Austausch, diesen Monat zum Thema: „Atembeobachtung, die zentrale Übung zur Beruhigung“. Geeignet für Geübte und für Neugierige, die Meditation und Achtsamkeit kennenlernen oder kontinuierlich üben möchten. (Leitung: Alfred Spill)
22ASp-AA-91 am 24.2.2022 – Achtsamkeitsabend: Atembeobachtung

Vorankündigung für März 2022:

Vipassana Erkenntnismediation

Bei der Vipassana Meditation geht es in der Essenz darum, sich Schritt für Schritt in die Beobachtung von Körper, Gefühlen und denkendem Geist zu begeben. Still zu werden und wach für das, was gerade in mir los ist. Beobachten und wahrnehmen, ohne zu bewerten.
Die gesamte Veranstaltung erfolgt im Schweigen ohne Anleitung. TeilnehmerInnen müssen in Meditation geübt sein und 25 Minuten gut sitzen können.
(Leitung: Alfred Spill)
22ASp-VE-08 am 9.3.2022 – Vipassana Meditation für Geübte

Monatlicher Achtsamkeitsabend

Angeleitete Meditation und Austausch, diesen Monat zum Thema: „In den Tag – Wie 10 Minuten den Tag formen können“. Geeignet für Geübte und für Neugierige, die Meditation und Achtsamkeit kennenlernen oder kontinuierlich üben möchten. (Leitung: Alfred Spill)
22ASp-AA-92 am 24.3.2022 – Achtsamkeitsabend: Atembeobachtung

Gestalttherapeutische Gruppe

In der Gruppe berichten die Teilnehmer so frei wie sie wollen, vom therapeutisch geschulten Kursleiter begleitet, über ihre Probleme und die damit verbundenen Gefühle.
Dabei erhalten sie von den anderen Teilnehmern eine Rückmeldung: etwa, wie diese die Probleme einschätzen oder welche Anregungen sie haben, um die Probleme zu entspannen. Jedem Teilnehmer steht es dabei frei, wie weit er sich öffnet und den anderen Teilnehmern Einblick in sein Inneres gibt.
Mithilfe der gestalttherapeutischen Herangehens-weise: „die innere Bühne nach außen zu bringen“ und der sozialen Dynamik in der Gruppe soll dem Einzelnen der Zusammenhang zwischen seinen aktuellen Gefühlen und Verhaltensweisen und ihren möglichen Ursachen deutlich gemacht werden.
Auf diese Weise kann er allmählich alternative, heilsamere Denk- und Verhaltensweisen entwickeln. (Leitung: Alfred Spill, Gruppengröße beschränkt auf 8 Personen, 2 freie Plätze)
22ASp-GG-03 ab dem 29.3.2022 Gestalttherapeutische Jahresgruppe
Corona-Regeln
Alle Veranstaltungen finden unter 3G Regeln statt. Wir vertrauen einer Selbsttestung, wenn nötig kann ein Selbsttest gegen eine Gebühr von 5,- EUR im Institut durchgeführt werden.
Bitte das Gebäude mit Mund/Nasenschutz betreten, bis sie Ihren Platz erreicht haben, dort darf der Mundschutz abgenommen werden.
Bitte beachten Sie immer die Abstandsregel von 1.5m, besonders auf dem Weg zum Platz
Danke für das Lesen. Bis bald!
Drehpunkt-Leben Institut
Alfred Spill und Team