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Liebe Freundinnen und Freunde des Newsletters, |
gestern waren wir mit der gestalttherapeutischen Gruppe zu unserem Augustspaziergang unterwegs. Vom Schönberger Sportplatz spazierten wir zum alten Försterhaus und dann weiter zum oberen Bereich des Fürstenlagers, wo wir eine ganze Weile auf den Bänken saßen und bei wunderbarem Abendwetter ins Rheintal blicken konnten. |
In der Ferne der Pfälzer Wald. Um diese Zeit am Abend mischen sich die leisen Geräusche der fernen Autobahn mit denen der Tierwelt – und wenn es Wind gegeben hätte, so hätten wir das wunderbar beruhigende Rauschen der Blätter vernehmen können – so hatten wir eine andere Welt im Ohr, das Gewehrknallen der Jäger, die das Schießen am nahegelegenen Schießplatz übten. |
Dennoch, der Spazierweg führt in einen gewissen Frieden und Abstand von der „Welt“ unter uns in den Tälern. In Richtung Odenwald sieht man nur Bäume, Wiesen und Wald und wenn man es nicht besser wüsste, scheint es keine Besiedlung zu geben, die Häuser entlang der B47 sind einfach nicht zu sehen. In Richtung Rheinebene sieht man die Städte und Dörfer bis Mannheim, Ludwigshafen und Worms, doch sind sie in der Ferne mehr wie die Bühnenausstattung eines Theaters und fast ohne Laute, weil der Wind fehlt. |
Vor einigen Jahren habe ich einen ähnlichen Spaziergang genauer beschrieben. Die Geschichte kam mir gestern wieder in den Sinn und ich möchte sie Euch nicht vorenthalten. |
Spaziergang und Holzstapel
In den letzten Jahren bin ich den Weg vom Einhausener Parkplatz zur Wachenheimer Brücke viele Male gegangen. Der Parkplatz liegt wunderbar günstig auf dem Weg zwischen Bensheim und Mannheim und ich fahre dort jeden Morgen auf dem Weg ins Mannheimer Büro vorbei. |
Wenn es nicht gerade ganz heftig regnet oder tief frostig kalt ist, dann halte ich dort an und gehe 30 Minuten spazieren, immer den gleichen Weg, durch das Wäldchen, an den Feldern und Wiesen der Gärtnerei vorbei bis eben zur Wachenheimer Brücke, von wo sich ein weiter Blick auf die Hügel des nahen Odenwaldes eröffnet. Dieser Weg hat seinen Charme darin, dass ich ihn niemals mit der gleichen Wahrnehmung gehe – wobei sich natürlich niemals in unserem Leben irgendeine Wahrnehmung als wirklich gleich wiederholt – und mir das bei diesem Weg sehr intensiv bewusst ist. Schon mit dem Schließen der Autotür merke ich, wie sich mein Geist öffnet, so wie: „Ich bin gespannt, wie sich der ach so scheinbar altbekannte Weg heute zeigt!“ |
Nur ein paar hundert Meter entfernt auf meiner linken Seite liegt die Autobahn A67 Mannheim-Frankfurt. Oft dringen die Fahrgeräusche des Verkehrs deutlich zu mir herüber. Die linke Seite ist für mich auf diesem Spaziergang dann die Seite der Arbeit, des Berufs, die Seite, die Aktion symbolisiert durch den Lärm der Motoren. Die rechte Seite, mit dem Wald, den Brombeersträuchern und den Vögeln, der Ort wohin der Fasan vor mir flieht, das ist die Seite der Ruhe und Entspannung. So habe ich beides – wie immer – auf meinem Weg, das eine und das andere. |
Bei Westwind dröhnt es dann oft besonders laut von links, und das Singen der Vögel im Wäldchen auf meiner rechten Seite wird völlig übertönt und unhörbar, obwohl es ja noch da ist. Dann scheint die Welt der Arbeit von mir so intensiv Besitz zu ergreifen, so stark, dass ich manchmal nicht weitergehen möchte. |
Oft aber ist aber auch gespenstige Ruhe auf der linken Seite, immer wenn der Verkehr im Stau erstarrt oder dichter Schneefall den dann langsamen Verkehr völlig dämpft. Dann ist die Luft erfüllt vom Gesang der Rotkehlchen, dem Flügelschlag und Schimpfen der Raben, dann hört sogar Gesumme eines Wespenschwarms und eine einsame vorbeiziehende Hummel oder das Frostknacken der Bäume. Dann ist der Weg ein Pfad in einer anderen Welt und nur ein fernes Hupen erinnert, das da noch etwas ist, halt nur nicht sichtbar im Moment. |
So ist der Gang von wenigen hundert Metern immer anders, mal kalt, mal warm, mal licht mal dunkel, mal laut mal leise, mit Begegnungen mit Tieren und immer wechselnden Hunden und den dazugehörenden Frauchen und Herrchen, es gibt die Fahrradfahrer, das Pennerpärchen am Rastplatz und der Bauer mit dem Traktor, der Wasser auf die Weide bringt. |
Ich gehe also nie den gleichen Weg. Niemals. |
Trotzdem, meine ich, ich erinnere mich, dass Dinge schon mal „so“ waren, die Straße so nass und schmutzig von Ackererde, die Spuren der Schnecken und das Auffliegen der Wildenten, wenn ich an der Brücke ankomme. Mir geht manchmal ein Gespräch zwischen einem Schüler und seinem Zen Meister durch den Kopf: |
Schüler: Meister, wie ist das Leben? |
Dann würde ich gerne die Straße trocken haben und sauber, damit ich am Auto nicht die Schuhe wechseln muss. Was war das doch gestern so schön, denke ich, gestern in der frischen Frühlingssonne, gestern konnte ich die Jacke öffnen, heute ist nicht gut; und ich bin heute im gestern verfangen. |
Auf einem dieser Spaziergänge gab es eine auffällige Besonderheit, die es in all den Jahren, die ich diesen Weg gehe, so noch nicht gegeben hat. Waldarbeiter hatten den Wald gelichtet, eine Anzahl Bäume gefällt und die Stämme am Wegesrand zu einem Holzstapel aufgeschichtet. Die frischen Schnittflächen leuchteten hell in der Morgensonne. Es war zuerst dieses Leuchten, was mich veranlasste, näher an den Holzstapel heranzutreten. Dabei entdeckte ich an einem besonders dicken Stamm eine interessante Struktur in seinem Schnittbild. Zum einem waren da die bekannten und erwarteten Jahresringe mit ihren verschiedenen Farben in allen Variationen von braun, braungelb, ocker und auch unterschiedlich in der Festigkeit. Der deutlich härtere Kern, die mittleren Ringe und die luftig und leicht erscheinenden Ränder unter der Rinde. Dieser Baum war sicher an die 60 Jahre alt, kam es mir durch den Kopf, so alt wie du und jetzt liegt er hier und zeigt sein Inneres. |
Etwas in meinen Gedanken verhakte den Baum und mich in etwas, was irgendwie das Gleiche war und ich hatte die Phantasie, ich könne ich mich hineinsehen. |
Das Äußere, die Rinde noch dicht und fest, der mächtige Stamm, fast perfekt rund gewachsen strotzend vor Festigkeit, stabil, unvergänglich, wie gemacht für Ewigkeiten Wind und Wetter zu widerstehen. Das Innere zeigt einen anderen Baum, das Innere erzählt eine Geschichte. |
Nichts ist dort gleich, starr, stabil, dort sieht man die Spuren von Kreisen, lebendes Bewegen, nicht ein Kreis gleicht dem andern. Glaube ich ein System zu sehen, eine Regelmäßigkeit, so ist sie sofort gebrochen, durch Form, durch Farbe oder Schädigung. Dann gibt es Stellen, die scheinen fremd, nicht hinein zu gehören in den Stamm. Sie sind wie abgekapselt, ein außen im Inneren, nicht wesensgleich und mein spontaner Gedanke ist: „das gehört nicht dahin, das müsste man rausschneiden, es stört das Bild“; und doch ist es wesentlich, ein Teil des Wesens Baum, es ist ein Ast in seiner Verankerung im Kern, das Innere dass das Außen hält, mit seinen weit ausladenden grünen Zweigen, die Leben saugend sich zum Himmel recken. Was als eine Störung erscheint ist in Wirklichkeit die Grundlage der Existenz. |
Ich bin getroffen von der Wucht dieses Augenblicks, ich setze mich vor den Stamm und werde still. Ich lasse mich treiben von der Kraft der Erkenntnis, dem Strom des Wissens: „ja, wie dieser Baum bin ich auch.“ Außen stark und mächtig, innen verwachsen, mit vielen Fassetten und Einschlüssen, mit heilen Zonen, mit faulen brüchigen Stellen und Dinge, die mich stören sind doch Dinge, die mir das Leben erst ermöglichen. |
Dann geht mein Blick weiter, der Stamm ist nur einer von vielen, die hier aufgestapelt liegen und kein Stamm gleicht dem andern. Ich versuche zwei zu finden, die sich zumindest ähnlich sind und ich scheitere: |
„Seltsam! Durch die Welt zu wandern, |
was doch das Leben an Vielfalt hat, |
nichts gleicht dem andern |
(frei nach H. Hesse: Seltsam! Im Nebel zu wandern…) |
Schließlich stehe ich auf, verneige mich vor dem Stamm, von mir, vor der Welt; schaue mir die noch stehenden Bäume an und sie erscheinen mir alle so gleich, so ähnlich, aber ich weiß es jetzt besser. |
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Therapeutische Einzel- / Paar- / Gruppenarbeit
Therapeutische Einzelberatung: Mit interessierter Aufmerksamkeit unterstützen wir bei Themen, die bei Ihnen gerade im Vordergrund stehen und Sie möglicherweise an einem entspannteren Leben hindern. |
(Therapeut/Therapeutinnen: Alfred Spill, Elke Harder, Jacqueline Franz, Tanja Duda) |
Systemische Einzelberatung: Wir unterstützen Erkenntnis und Veränderung bei schwierigen Themen, die im Zusammenhang mit Beziehungen im familiären oder beruflichen Umfeld stehen. |
(Beratung je nach Verfügbarkeit und Thema: Alfred Spill, Inge Baum, Tanja, Duda, Yvonne Kunz) |
Therapeutische Paarberatung: Mit respektvoller Neutralität unterstützen wir Sie bei Konflikten in den verschiedenen Phasen Ihrer Beziehung und begleiten Sie bei Veränderungen. |
(Therapeut/Therapeutinnen: Alfred Spill, Elke Harder, Jacqueline Franz, Tanja Duda) |
Gestalttherapeutische Gruppe: Im vertrauten Miteinander unterstützt die geleitete Gruppe durch gemeinsame gestalttherapeutische Experimente und offenen Erfahrungsaustausch Bewältigung und mögliche Veränderungen der Lebenssituation. |
(Gruppenleitung: Alfred Spill und Jacqueline Franz) |
(Die Gruppe ist ausgebucht, dennoch Auskunft durch Alfred Spill 0171 5666705) |
Systemische Aufstellungen: Im vertrauten Miteinander unterstützen wir durch systemische Aufstellungen in einer Gruppe einen offenen Erfahrungsaustausch und mögliche Veränderungen der Lebenssituation. (Leitung je nach Verfügbarkeit: Alfred Spill, Inge Baum, Tanja Duda, Yvonne Kunz) |
Unverbindliche Kontaktaufnahme: dr.alfred.spill@gmail.com oder 0171 5666 705…Termine sind kurzfristig verfügbar. Die Abrechnung erfolgt privat mit monatlicher Rechnung zum jeweils vereinbarten Stundensatz. Keine Abrechnung über Krankenkasse. |
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Programm für September 2022:
Elternkurs
Im Kurs kannst du lernen…. |
- Wie Du zu mehr Gelassenheit, Zufriedenheit & innerem Frieden findest (nicht nur) im Familienalltag.
- Wie Du eine gute Bindung zu Deinen Kindern aufbaust, damit sie sich öffnen, aufblühen, wachsen & entwickeln können.
- Wie Du in schwierigen Situationen mit Deinen Kindern zunehmend die Ruhe bewahrst – und warum es überhaupt immer wieder zu solchen Situationen kommt.
- Wie Du mehr Freude ins Leben mit Deinen Kindern bringst und eine stressarme, positive, respektvolle & harmonische Familienatmosphäre schaffst.
Offener Meditationsabend
Heute öffnet sich vielen Menschen in der Meditation eine Möglichkeit zur Ruhe kommen.
Meditieren in der Stille ist für immer mehr Menschen ein Weg, zu ihrem eigenen Wesen zu finden. Sich auf einen Platz hinzusetzen und nichts daneben zu tun, lässt den Menschen die Bewegungen wahrnehmen, die sich vom Innersten her zeigen. Die mystischen Wege bauen auf der Erfahrung auf und dabei ist es das Einfachste, sich selbst und alles zu lassen, auch das Schwierigste zugleich. |
Die Wölfinnen – WomenCircle Bensheim
Die Offene Gruppe bietet einen behüteten Raum für kleine Abenteuer: Wir wissen im Vorfeld nicht, welches Thema wir in uns aufspüren und welche Frauen uns dabei zur Seite sitzen werden. Auch können wir nicht ahnen, in welchen übereinstimmenden Bedürfnissen wir einander begegnen werden. |
Aber die Erfahrung zeigt: unter guten Bedingungen gelingt es Frauen instinktiv, einen Schutzraum zu errichten, in dem sie über herkömmliche Interaktionsmuster und auferlegte Begrenzungen hinauswachsen können. Wir sind Meisterinnen des Segnens, der Präsenz und des Mitgefühls! Mit diesen Qualitäten üben wir uns darin, vom Herzen aus zu sprechen, zu sehen, zu hören, zu schweigen. |
Qigong Kurse
Qigong – Der chinesische Weg zu Gesundheit, Ausgeglichenheit und Vitalität
Qigong zählt zu den ältesten Heil- und Vorbeugungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es handelt sich um leicht erlernbare und doch sehr wirkungsvolle Körper- Übungen mit dem Ziel , den Fluss des Qi (=Lebenskraft, Lebensenergie) durch den Körper zu ermöglichen. |
• Die Energiebahnen des Körpers werden aktiviert und Blockaden gelöst
• Wirbelsäule und Rücken gekräftigt
• Beweglichkeit und Körperhaltung verbessert
• Vitalität und Lebensfreude werden gefördert |
(Leitung: Annette Burkhardt) |
Monatlicher Achtsamkeitsabend
Angeleitete Meditation und Austausch. Geeignet für Geübte und für Neugierige, die Meditation und Achtsamkeit kennenlernen oder kontinuierlich üben möchten. |
Vipassana Erkenntnismediation
Bei der Vipassana Meditation geht es in der Essenz darum, sich Schritt für Schritt in die Beobachtung von Körper, Gefühlen und denkendem Geist zu begeben. Still zu werden und wach für das, was gerade in mir los ist. Beobachten und wahrnehmen, ohne zu bewerten. |
Die gesamte Veranstaltung erfolgt im Schweigen ohne Anleitung. TeilnehmerInnen müssen in Meditation geübt sein und 25 Minuten gut sitzen können. |
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Vorankündigung für Oktober 2022:
MBSR 8-Wochen Kurs
Der MBSR Herbstkurs wurde auf Oktober-Dezember auf Freitag verschoben: |
Monatlicher Achtsamkeitsabend -Im Alltag Ruhe finden
Angeleitete Meditation und Austausch. Geeignet für Geübte und für Neugierige, die Meditation und Achtsamkeit kennenlernen oder kontinuierlich üben möchten. |
Offener Meditationsabend
Heute öffnet sich vielen Menschen in der Meditation eine Möglichkeit zur Ruhe kommen.
Meditieren in der Stille ist für immer mehr Menschen ein Weg, zu ihrem eigenen Wesen zu finden. Sich auf einen Platz hinzusetzen und nichts daneben zu tun, lässt den Menschen die Bewegungen wahrnehmen, die sich vom Innersten her zeigen. Die mystischen Wege bauen auf der Erfahrung auf und dabei ist es das Einfachste, sich selbst und alles zu lassen, auch das Schwierigste zugleich. |
Sing dich frei
Lustvoll und lebendig singen! Erfreue dich an leichten Liedern und Mantren, die deine Lebenskraft stärken.
Wir experimentieren, singen mehrtönig, wagen einen Kanon und kommen vielleicht in Bewegung. Dich erwarten auch stille Momente, in denen wir uns gemeinsam auf unseren Atem und auf das Friedliche in der Welt ausrichten. |
Geselle dich einfach dazu – du benötigst keine Vorkenntnisse. Vertraue, lausche und verschenke deine Wonne-Töne!
Unser Raum ist offen für alle Kulturen, Traditionen und Altersstufen. |
Wenn du ein gutes Rhythmus Gefühl hast, bringe gerne Percussion (Rassel, Rahmentrommel o.ä.) mit. Wenn du mühelos nach Gehör einfache Akkordfolgen spielen kannst, dann pack deine Gitarre oder Ukulele ein! |
Vipassana Erkenntnismediation
Bei der Vipassana Meditation geht es in der Essenz darum, sich Schritt für Schritt in die Beobachtung von Körper, Gefühlen und denkendem Geist zu begeben. Still zu werden und wach für das, was gerade in mir los ist. Beobachten und wahrnehmen, ohne zu bewerten. |
Die gesamte Veranstaltung erfolgt im Schweigen ohne Anleitung. TeilnehmerInnen müssen in Meditation geübt sein und 25 Minuten gut sitzen können. |
(Sonntagmorgen 3h Sitzen und Gehen, Lehrgeschichte, achtsames Tee trinken) |
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Vorankündigung für Herbst 2022:
Jubiläumsveranstaltung 100. Achtsamkeitsabend |
Anmeldungen jetzt schon möglich |
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Bitte beachten Sie immer die Abstandsregel von 1.5m, besonders auf dem Weg zum Platz. Wir bitten Sie auf freiwilliger Basis einen privaten oder offiziellen Schnelltest zu machen. |
Danke für das Lesen. Bis bald! |
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